Auf Drängen der CDU soll es voraussichtlich im September einen Info-Abend zum „Gierather Weg“ geben.
Auf Drängen der CDU wird die Stadt im Spätsommer einen Info-Abend zum XXL-Baugebiet am Gierather Weg veranstalten. Nach der vorliegenden Rahmenplanung sollen an der Peripherie bis zu 1500 Wohneinheiten realisiert werden. „Dort entsteht ein neuer Ort. Neukirchen würde quasi noch einmal hinter Orken gesetzt“, verglich CDU-Fraktionschef Wolfgang Kaiser. Angesichts einer solch massiven Bebauung sei es angebracht, die Bürger so schnell wie möglich zu beteiligen, forderte er jetzt im Stadtrat.
Bürgermeister Klaus Krützen gab sich allerdings skeptisch. Da es sich beim „Gierather Weg“ lediglich um eine Rahmenplanung handele, liege noch kein belastbares Zahlenmaterial vor. Eines der größten Probleme des Baugebiets sieht der Verwaltungschef in der Verkehrslenkung, die noch von einem Expertenbüro untersucht werden müsse.
„Ich denke, dass dieses Gutachten zum Ende des Jahres vorliegen wird – dann haben wir erste Fakten vorliegen, mit denen wir vor die Menschen treten können“, betonte Krützen. Die Stadt müsse Antworten auf die Fragen der Bürger liefern, sonst drohe eine solche Informationsveranstaltung zu scheitern. Krützen bat den Rat vor diesem Hintergrund „um ein bisschen Zeit“.
Auch die Union sei für fundierte Inhalte, meinte Wolfgang Kaiser. Allerdings sei es wichtig, die Bürger „frühzeitig abzuholen und mitzunehmen“, ihnen die Konzeptplanung vorzustellen, auch wenn noch keine Diskussion über Inhalte möglich sei. „Lieber eine Bürgerversammlung zu viel als eine zu wenig.“
SPD-Fraktionsvorsitzender Daniel Rinkert appellierte an den Rat, der Stadtverwaltung noch etwas Zeit zu geben. Vor der Sommerpause werde ein solcher Info-Abend nicht mehr gelingen, im August oder September schon eher. „Das halte ich für schwierig, denn ich kenne die Dynamik, die sich bei solchen Veranstaltungen entwickelt“, entgegnete Klaus Krützen, der aber vorschlug, den September in den Blick zu nehmen, „um nach Orken zu gehen“.
Der Rat hatte sich zuvor – bei Enthaltung der CDU – für den Rahmenplan des städtebaulichen Entwicklungsprojekts ausgesprochen. Das geplante Wohngebiet am Gierather Weg war erstmals im Mai den Mitgliedern des Planungsausschusses vorgestellt worden. Mit einem Blick auf die große Siedlung mit der dazu gehörenden Infrastruktur warnte Martina Suermann (Mein Grevenbroich) vor einem „Donut-Effekt“, der dazu führen könne, dass umliegenden Orte – insbesondere die Innenstadt – auszubluten drohen.
Ein gutes Baulandmanagement sei wichtig, betonte Wolfgang Kaiser. „Wir dürfen hinterher nicht auf den Kosten für die Daseinsvorsorge sitzenbleiben“, meinte er mit Blick auf Investitionen, die etwa für eine Kindertagesstätte und eine Grundschule getätigt werden müssten. Die Grünen sprachen sich für eine nachhaltige Quartiersentwicklung aus. „Wir unterstützen eine ergebnisoffene Rahmenplanung“, sagte Fraktionschef Peter Gehrmann. „Das heißt auch, dass es zum Scheitern des Baugebiets kommen kann.“
(Quelle: NGZ online)