Die Ratsfraktion schlägt eine Initiative für mehr Grün vor. Auf öffentlichen und privaten Flächen, die an Straßen grenzen, sollen verstärkt Bäume gepflanzt werden. Bürger sollen bei der Standortsuche helfen.
„1000 Bäume für Grevenbroich“ ist der Titel einer von der CDU angeregten Aktion, mit der Grevenbroich ein wenig grüner werden soll. Die Ratsfraktion hat die Stadtverwaltung soeben aufgefordert, mit Hilfe interessierter Bürger neue Standorte für Bäume ausfindig zu machen. Idealerweise sollten die innerorts gepflanzt werden – etwa entlang „grauer“ Straßenzüge oder in zugepflasterten Vorgärten.
Tausend – das ist nur ein Schlagwort. „Zehn Bäume wären zu wenig, 10.000 zu teuer. Deshalb haben wir die 1000 in den Titel genommen, das scheint realistisch“, sagt Ralf Cremers. Der umweltpolitische Sprecher der CDU beobachtet schon seit geraumer Zeit mit großer Sorge, dass immer mehr Bäume aus dem Stadtbild verschwinden. „Sie fallen entweder der zunehmenden Verschotterung von Vorgärten zum Opfer oder werden im Rahmen von Straßen- oder anderen Baumaßnahmen abgeholzt“, meint der Kapellener. Jeder Fall sei ein Verlust für die Stadt.
Mit ihrem Antrag für die nächste Ratssitzung will sich die CDU für eine gezielte Neupflanzung einsetzen. „Es ist allerdings nicht so leicht, öffentliche oder private Freiflächen zu finden, die sich für Bäume eignen“, sagt Fraktionschef Wolfgang Kaiser. Bei der Suche nach solchen Arealen will die Union diejenigen mit ins Boot holen, die sich vor Ort auskennen – nämlich die Grevenbroicher selbst. Sie sollen Vorschläge unterbreiten, an welchen Stellen es ein bisschen grüner werden könnte. Aber auch die Stadtverwaltung soll mitziehen und die eine oder andere Fläche benennen.
Tausend Bäume – damit kämen Kosten auf die Stadt zu, sagt Ralf Cremers. „Das Geld ist aber gut angelegt“, meint der Kommunalpolitiker, der auch beruflich in Sachen Grüngestaltung und Landschaftsbau unterwegs ist. Bäume würden nicht nur für frische Luft sorgen oder als CO2-Umwandler einen Beitrag zur Abmilderung des Klimawandels leisten – „sie verschönern auch nachhaltig unser Stadtbild“, betont Cremers. Und nicht nur das: Bäume an innerörtlichen Straßen würden sich in der Regel auch positiv auf die Immobilienwerte auswirken.
„Leider verschwinden immer mehr Bäume aus dem Straßenbild“, beklagt der Kapellener. Bei Bauarbeiten der öffentlichen Hand seien sie oft ein Hindernis und würden gekappt – auch weil Schutzmaßnahmen die Kosten in die Höhe treiben würden. „Bevor Wasser-, Strom- oder Glasfaserleitungen verlegt werden, muss die Stadt künftig immer den Baumschutz gewährleisten“, mahnt Cremers. „Das wird mir in Grevenbroich nicht ernst genug genommen.“ Die zuständige Fachverwaltung müsse die Wertigkeit von Bäumen endlich erkennen und dies in ihr Handeln fest implementieren. „Das muss gelebt werden“, sagt Cremers.
Die CDU schlägt vor, die Aktion „1000 Bäume für Grevenbroich“ auch mit Hilfe von Fördergeldern zu stemmen, die Bund und Land für grüne Projekte in Aussicht stellen. Erworben werden sollten Bäume, die nach derzeitigen Erkenntnissen mit dem Klimawandel und den damit verbundenen Trockenperioden gut zurechtkommen – etwa Hopfenbuchen, Erlen oder Sumpfeichen.
Nachdem der Antrag den Rat am Donnerstag nächster Woche passiert hat, wird er voraussichtlich in den Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz, Natur und Landschaftspflege verwiesen, in dem Dirk Schimanski (Grüne) den Vorsitz hat. Das Gremium kommt am 19. Mai wieder zusammen.
(Quelle: NGZ online)