Städtebauliche Utopien statt handfeste Ideen

Wie sich SPD und BM Krützen ihr Grevenbroich von morgen erträumen

Der Erwerb des Grevenbroicher Bahnhofs durch die Stadt wurde unlängst seitens des SPD-Fraktionsvor-sitzenden Daniel Rinkert medienwirksam propagiert. Damit reiht sich diese Meldung nach Meinung der CDU Grevenbroich ein in eine Liste von Ideen der Sozialdemokraten und der Verwaltungsspitze, die ange-sichts der angespannten Finanzlage getrost als Utopien bezeichnet werden dürfen. Die Christdemokraten nehmen dabei Bezug auf Äußerungen von Bürgermeister Krützen zur möglichen Prüfung des Kaufs der Coens-Galerie oder aber die Ideen zum Neubau des Rathauses an der „kleinen“ Bahnstraße.
„Und das alles in Zeiten, in denen die klassischen Investoren sehr zurückhaltend mit dem Geldbeutel agie-ren. Oder ist genau dies der Grund, es ist ja nicht der eigene, sondern der Geldbeutel der Grevenbroicher Bürger :innen“, so Wolfgang Kaiser, Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion in der Schlossstadt. Auch im Fall des Bahnhofes, stellen sich wohl nicht nur die Oppositionspolitiker so mache Frage. „Dass Bewegung in die Entwicklung des Bahnhofes kommen müsse, sei einhellige Meinung aller Fraktionen im Rat“, so Kaiser weiter. Er macht jedoch deutlich, dass der Kauf des Bahnhofs durch die Stadt für seine Fraktion keine denkbare Option darstellt.
Der CDU-Fraktions-Vize Andre Dresen merkt merkt weiterhin an, „dass die Aufmerksamkeit der SPD in Grevenbroich mit der Veröffentlichung solcher Meldungen natürlich sicher ist. Worthülsen und Ideen ohne Substanz, geschweige denn mit hinterlegtem Zahlenwerk werden munter als Testballons in die Gre-venbroicher Bürgerschaft abgegeben“.
„Bei einer vermeintlich simplen Aufgabe, wie der Verpachtung der Gastronomie am Stadtschloss, sind Bürgermeister und Stadtverwaltung bereits zweimal gescheitert. Jetzt diese unausgegorene Idee des Er-werbs des Bahnhofs. Anscheinend ist der Bürgermeister gewillt, die Stadtkasse und sich selbst zu über-frachten“, pflichtet die CDU-Parteivorsitzende Heike Troles bei. Auch sie wünscht sich mehr Bewegung für die Sanierung des Bahnhofes. „Die Gemeinde Rommerskirchen hat es in den vergangenen Jahren doch vorgemacht. Mit Beharrlichkeit und im engen Austausch mit der Deutschen Bahn, Bund, Land und dem ansässigen Gewerbe wurde der Bahnhof zu einem Mobilitätsanker für verschiedene Verkehrsträger unter Einbindung von Gewerbetreibenden als gewinnbringende Faktoren für den Bahnhof selbst. Das Land reicht der Stadt Grevenbroich in dieser Frage ohne Zweifel die Hand. Es zeigt sich erneut, dass dem Bür-germeister auch in diesem Bereich die Ideen und die Energie fehlen, die Stadtentwicklung entscheidend voranzubringen.“
In den Augen der CDU lässt sich Krützen von der einfach klingenden Idee der SPD zum Erwerb des Bahn-hofs und der dazugehörenden Medienpräsenz verleiten, statt seine Hausaufgaben für konkrete Fort-schritte im Austausch mit dem Eigentümer Deutsche Bahn sowie den Ansprechpartnern in Düsseldorf und Berlin zu machen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Bahn bereits im Jahr 2022 den Verkauf von Bahn-hofsgebäuden an Kommunen gestoppt hat, um sich auf die Zusammenarbeit mit diesen bei der Weiter-entwicklung der Gebäude zu konzentrieren. „Damit verkommt der Testballon ganz schnell zur hohlen Luft-nummer“, sind sich Troles und Kaiser einig.

Quelle: NGZ-Artikel vom 13. Januar

Quelle zum Stopp der Verkäufe:  Verkauf von Bahnhöfen gestoppt – DStGB