Die Landesregierung hebt das digitale Lernen und die Schulsozialarbeit auf ein neues Level: Neben der „Digitalstrategie Schule NRW“ wurde in der vergangenen Woche auch ein neues Landesprogramm zur Stärkung der Schulsozialarbeit vorgestellt. Mit der „Digitalstrategie Schule NRW“, die runde zwei Milliarden Euro umfasst, legt das Ministerium für Schule und Bildung ein Gesamtkonzept seiner schul- und bildungspolitischen Ziele, Maßnahmen und Verantwortlichkeiten für das „Lehren und Lernen in der digitalen Welt“ vor. Gleichzeitig werden die Mittel für die Schulsozialarbeit, die ab dem Förderzeitraum 2022 um 20 Prozent auf 57,7 Millionen Euro Landesmittel erhöht werden, künftig auf Basis einer neuen Berechnungsgrundlage verteilt. Dazu erklärt die CDU-Landtagsabgeordnete Heike Troles:
„Wir sind angetreten, um Bildung und Chancengerechtigkeit in Nordrhein-Westfalen voranzutreiben und wir halten Wort. In der Corona-Pandemie haben wir mit den Ausstattungsprogrammen für mobile Endgeräte einen Digitalisierungssprint hingelegt und machen jetzt in diesem Tempo weiter. Denn digitale Kompetenzen sind für Kinder heute genauso wichtig wie Lesen, Schreiben und Rechnen.
Gleichzeitig sorgt die Landesregierung dafür, dass die Schulsozialarbeit ein neues Kapitel aufschlägt. Sie wird ausgeweitet, gestärkt und qualitativ verbessert. Mit dem geschnürten Rundumpaket, das Aufgabenfelder und Zielgruppen eindeutig definiert, und dank des schulscharfen Sozialindexes können die Mittel zielgenauer verteilt werden. Das hilft dabei, den spezifischen sozialen Herausforderungen vor Ort gerecht zu werden.“
Hintergrund zur „Digitalstrategie Schule NRW“
Die „Digitalstrategie Schule NRW“ nimmt in besonderer Weise die Weiterentwicklung von Schule und Modernisierung von Unterricht hin zu einer zeitgemäßen Bildung in den Blick. Sie umfasst drei Handlungsfelder:
Handlungsfeld 1: Die pädagogischen und didaktischen Chancen der Digitalisierung in den Mittelpunkt stellen – Schulen und Unterricht weiterentwickeln
Handlungsfeld 2: Lehrkräfte unterstützen und qualifizieren
Handlungsfeld 3: Zugang zu digitalen Medien und digitaler Infrastruktur schaffen und sicherstellen
Insgesamt stehen für die Digitalisierung der Schulen in Nordrhein-Westfalen für den Zeitraum 2020 bis 2025 Mittel in Höhe von 1.979.989.300 Euro zur Verfügung. Diese Summe umfasst die Gesamtheit aller zum Teil auch bereits erfolgten Investitionen in diesem Bereich.
Hintergrund zur Sicherung, Ausweitung und Stärkung der Schulsozialarbeit:
In Nordrhein-Westfalen ist die Schulsozialarbeit insgesamt gegenwärtig über ein sogenanntes Drei-Säulen-Modell verankert. Schulsozialarbeit wird einerseits seit Jahren in kommunaler Verantwortung als ein Handlungsfeld der Kinder- und Jugendhilfe verstanden, so dass zahlreiche Fachkräfte für Schulsozialarbeit im kommunalen Dienst beschäftigt sind. Das Land wertschätzt den hohen Stellenwert der Schulsozialarbeit und deshalb stellt das MSB in Ergänzung der kommunalen teilhabeorientierten Schulsozialarbeit andererseits landeseigene Stellen für die Beschäftigung von Fachkräften für Schulsozialarbeit zur Verfügung, die unbefristet und dauerhaft finanziell gesichert sind. Zudem kann jede Schule je nach Schulgröße bis zu zwei Lehrerstellen in Stellen für Schulsozialarbeit umwandeln. Voraussetzung ist, dass die Erteilung des Unterrichts gemäß Stundentafel gewährleistet ist. Die Kommunen stellen in der Regel in gleicher Höhe Stellen für die Schulsozialarbeit zur Verfügung.
Derzeit stellt das MSB in Nordrhein-Westfalen rund 1.600 landeseigene Stellen für die Schulsozialarbeit zur Verfügung und ermöglicht über das Landesprogramm „Förderung von Schulsozialarbeit in Nordrhein-Westfalen“ (als dritte Säule) mögliche Beschäftigungsverhältnisse für Schulsozialarbeit mindestens im Rahmen von weiteren rund 900 Vollzeitäquivalenten.
Die für 2022-2024 jährliche festgelegte Fördersumme des Landes an den Rhein-Kreis Neuss für die Stärkung der Schulsozialarbeit beträgt 1.281.519 Euro. Bis 2021 lag diese Fördersumme noch bei 850.151 Euro, sodass hier eine Erhöhung von rund 431.000 Euro pro Jahr erfolgt.