CDU stellt Fragenkatalog zur Kündigung von „Evita“-Pächter Heinrich Urbanczyk.
Die neuen Gastro-Pläne für das Alte Schloss werfen weiterhin Fragen in der Grevenbroicher Politik auf. Ratsmitglieder zeigen sich überrascht von der Kündigung des „Evita“-Pächters Heinrich Urbanczyk. Ihr Vorwurf: Bürgermeister Klaus Krützen hätte sie darüber in der Dezember-Ratssitzung informieren müssen. Das sei aber nicht geschehen.
„Ich halte es für sehr bedenklich, eine gut laufende gegen eine neue und ungewisse Gastronomie einzutauschen“, meldete sich jetzt CDU-Ratsherr André Heister zu Wort. Er stelle sich die Frage, warum dem Pächter gekündigt wurde, obwohl offensichtlich noch kein Vertrag mit einem Nachfolger abgeschlossen wurde. Das sei durchaus mit Risiken verbunden, warnt Heister, der seit mehr als 20 Jahren in der Gastronomie tätig ist.
Wie berichtet, besteht zwischen der Stadt und einem Konsortium unter Führung des Unternehmensberaters Rudolf Wolf eine Absichtserklärung zur Umsetzung eines neuen Gastro-Konzepts. In den Räumen des bisherigen „Evita“ soll den Plänen zufolge künftig der Gastronom Franco Lindura kochen. „Wurde geprüft, ob der ,neue’ Pächter ausreichend Bonität nachweisen kann?“, fragt Heister. „Und welche Referenzen hat er?“ Überhaupt sei unklar, ob das ins Visier genommene Gastro-Konzept von Fachleuten geprüft worden sei und ob es letztlich zum Wohlbefinden der Grevenbroicher beitragen werde – angesichts von Tellergerichten, „die erst bei 16 Euro anfangen sollen“, meint Heister. Zudem erwartet er eine Antwort auf die Frage, warum mit dem Pächter nicht über eine Vertragsverlängerung gesprochen wurde.
Auch die Grevenbroicher Senioren-Union drückt ihren Ärger über die Kündigung des Pachtvertrages aus – das sei ohne Augenmaß geschehen, kritisiert Artur Kulbe. Heinrich Urbanczyk habe das Schloss-Restaurant mit seinem Team in den vergangenen Jahren „zu einer echten Begegnungsstätte“ reifen lassen, meint der Vizevorsitzende. „Das vielfältige und vor allem preiswerte Angebot sei auch für junge Familien mit ihren Kindern stets ein Anziehungspunkt für Grevenbroich und Umgebung gewesen.
„Das wird den Grevenbroichern genommen, weil Bürgermeister Krützen das so will. Er denkt nicht an die Klientel, er hat seine Vision, eine ,Edelgastronomie’ in Grevenbroich zu installieren“, wettert die Senioren-Union in einer aktuellen Information an ihre 125 Mitglieder. Den Grevenbroichern werde ein Stück Freizeitwert genommen.
Und der Senioren-Union ein Lokal, das sie bereits für ihr nächstes Fest im kommenden Sommer gebucht hatte. „Wir müssen nun nach adäquaten Alternativen suchen, was nicht leicht sein dürfe“, meint Vizevorsitzender Kulbe.