Grevenbroich Das Carsharing-Auto ist längst abgezogen, das Busnetz völlig veraltet: Mobilität ist ein Grevenbroicher Stiefkind. Nun appelliert die CDU an Bürgermeister und Verwaltung: Nutzt Landesmittel!
„Die Vielfalt, Qualität, Verlässlichkeit und Flexibilität von Mobilitätsangeboten in Grevenbroich soll steigen.“ Mit dieser Forderung will der CDU-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Kaiser den Bürgermeister und die Verwaltung wachrütteln. Die CDU verbindet ihre neue Mobilitätsinitiative mit diesem Hinweis: Grevenbroich soll sich am landesweiten Wettbewerb „Mobil NRW“ beteiligen. Wer dort zukunftsfähige Projekte vorschlägt, kann Landesmittel für Carsharing, Mietfahrräder und weitere Mobilitätsprojekte bekommen.
Die CDU-Landtagsabgeordnete und Ratsherrin Heike Troles sieht einen erheblichen Nachholbedarf in Grevenbroich: „Andere Kommunen, wie beispielsweise Rommerskirchen und Dormagen sind da schon einen großen Schritt weiter und seit längerem Mitglied des Zukunftsnetz Mobilität NRW.“ Dies sei aus Grevenbroicher Sicht bedenklich, denn „Mobilität und die notwendige Verkehrswende sind zentrale Themen der Zukunft, auch hier direkt vor Ort.“
Anders als in Grevenbroich sind die Landeskassen gut gefüllt. Das NRW-Verkehrsministerium stellt für die Jahre 2022 bis 2026 insgesamt 100 Millionen Euro als Fördersumme bereit. Das Geld soll in Projekte fließen, die die Erreichbarkeit von Innenstädten, Nebenzentren und Wohnquartieren verbessern. Experten sprechen von einer „Verbesserung der Nahmobilität“. Außerdem sollen Angebote geschaffen werden, die Menschen unabhängig machen von einem eigenen Automobil. Verbunden ist dieser landesweite Fördertopf mit der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und einer Verbesserung des lokalen Klimas – ausgehend von der Idee, dass die Luft besser wird, wenn weniger Menschen auf ds Auto angewiesen sind.
Die CDU verweist darauf, dass die FDP jüngst Vorschläge für die Wiederbelebung des Carsharings gemacht hatte. „Saubere, nachhaltige und lückenlose Mobilität ist ein wichtiger Faktor für die Standortsicherung und steigert die Lebensqualität spürbar“, sagt der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende André Dresen. Es sei der Grevenbroicher CDU wichtig, dass gleichwertige Alternativen zum motorisierten Individualverkehr entstünden. Die Vielfalt und Qualität von Mobilitätsangeboten müsse steigen.