Das „Bündnis gegen die L 361 n“ hat in diesen Tagen einen Flyer vorgestellt, mit dem im Kommunalwahlkampf gegen die Erft-Auen-Querung Front gemacht werden soll. Bürgermeister Klaus Krützen wirbt nicht nur für seinen „Highway“, sondern setzt sich auch für die Herabstufung der L 361 zu einer Stadtstraße ein.
Die lehnt CDU-Chef Wolfgang Kaiser nach Rücksprachen bei „straßen.nrw“ rundheraus knallhart ab. „Dann ist die Ortsumgehung vom Tisch. Und auch der ,Krützen-Highway’ ist dann vom Tisch. Dann passiert in den nächsten 30, 40 Jahren absolut nichts“, macht er sich gegenüber der Redaktion des Erft-Kurier Luft.
Denn das sind die Fakten: Sollte es zu einer Herabstufung kommen, so sehen die Regularien vor, dass die Straße „in einem verkehrssicheren Zustand“ übergeben wird. „Alle weiteren Umbauten gehen dann zu Lasten der Stadt Grevenbroich. Und auch die Priorisierung der L 361 n im Landesstraßenbauprogramm wird wegfallen. Es gibt dann also absolut keine Basis für eine weitere Planung“, betont Wolfgang Kaiser. Letztere gelte dann auch für den „Krützen-High-way“. „Der wäre dann auch vom Tisch.“
Der weiter zunehmende Verkehr (in den kommenden zehn Jahren soll allein der Lkw-Verkehr um 25 Prozent steigen, berichtete Bürgermeister Klaus Krützen im Zusammenhang mit dem Meta-Gutachten für Wevelinghoven) würde sich dann auch noch in 30, 40 Jahren durch die Ortslagen hindurch quälen.
Etwas, das absolut nicht geht: „Langfristig muss der Verkehr raus aus den Orten“, ist sich Wolfgang Kaiser im Klaren. Unter der Voraussetzung, dass ein idealer Schallschutz für die Anwohner erreicht werden kann, sei die L 361 n (Erft-Auen-Querung) „grundsätzlich die beste aller Lösungen“. Deshalb: „Die CDU bleibt bei den bestehenden Beschlüssen. Und das auf allen Linien“, sagt Kaiser wie in Stein gemeißelt.
Im Zusammenhang mit der Umgehungsstraße „können wir dann auch einen ökologischen Umbau der Erft-Aue zu einem echten Naturschutz- und Erholungsgebiet hinbekommen“, überlegt er weiter. Das, was dort aktuell vorzufinden sei, sei ja „nicht wirklich eine Erft-Aue“.
Grundsätzlich gelte es jetzt das Ergebnis der Umweltverträglichkeitsprüfung abzuwarten (das soll übrigens in diesem Herbst kommen). Dann könnten die nächsten Schritte geplant werden. Dabei sieht Kaiser dann auch die Chance, ein weiteres, großes Lkw-Problem in der Stadt zu lösen: Er bringt – nach dem Sinstedener Modell – eine Umgehungsstraße für Langwaden ins Gespräch.
Die könnte vom vor Langwaden geplanten Kreisverkehr in die entgegengesetzte Richtung abgeben und zwischen Langwaden und Ramrath hindurch wieder zur Landstraße zurückführen (ungefähr so, wie vor ein paar Jahren die Umleitungsstraße verlaufen ist). „Die dortige K 10 müsste dafür zur Landstraße gemacht werden“, überlegt der CDU´ler.
„Wir möchten als CDU, dass die ,Hydro’ mit ihren Arbeitsplätzen auf Dauer am Standort Grevenbroich bleibt. Und dann müssen wir auch bereit sein, eine Umgehungsstraße zum Wohle des Unternehmens und der Bürger zu bauen“, begründet er sein Ansinnen.
So könnte viel Verkehr schnell und sicher aus Grevenbroich in Richtung A 57 und Rhein geleitet werden.
(Quelle: https://www.erft-kurier.de/grevenbroich/dann-passiert-30-40-jahre-gar-nichts_aid-52249769)